Fachkräftemangel immer extremer! Parlament sucht seit Monaten händeringend Regierungsmitglieder  

18.01.2018

Berlin – Der vielfach befürchtete Fachkräftemangel schlägt voll durch. Trotz der kürzlichen Diätenerhöhung interessieren sich immer weniger junge und vor allem ältere Menschen für den Beruf des Regierungsmitgliedes. Händeringend sucht das Parlament deshalb seit fast vier Monaten nach 13 Mitarbeitern in leitender Funktion. Ergebnis bis jetzt: Null.
Eine Katastrophe mit Ansage?

Reichstag
Schaut grimmig drein: Reichstagsgebäude

„Der Markt ist leergefegt“, sagt Personaler Dr. Kristian Pfeffer. Für ihn sind die Medien, aber auch die Politik selbst schuld an der angespannten Personalsituation. So würde der Beruf des Regierungsmitgliedes häufig schlechter dargestellt, als er tatsächlich sei.
„Die vergrämen doch die ganzen Leute. Da wird immer von Verantwortung gesprochen, als wär ein Regierungsmitglied so eine Art Erzieher, Polizist oder Krankenschwester. Aber ein Regierungsmitglied muss doch keine Spritzen geben oder auf die Kinder anderer Leute aufpassen. Ich mein, wenn´s ganz blöd läuft, muss man halt hernach irgendeinen chinesischen Beraterjob annehmen. Aber dabei ist ja auch noch keiner verhungert, wenn Sie verstehen, was ich meine.“

Aufgrund der Krise startet das Parlament jetzt in Zusammenarbeit mit den Arbeitsämtern und Jobcentern die Aktion „Regierung – Your final destiny awaits you“, mit der man gezielt ältere Juristen ansprechen möchte.
„Wir gehen dafür mit unseren Ständen direkt in die Gerichte. Weil wir ja auch Ältere ansprechen, haben wir das Motto auf Deutsch („Regierung – endlich kommt was auf dich zu“) beigefügt.“

Einen Tipp für die Bewerber hat Schmidt noch: „Wer sich schnell bewirbt, hat auch die besten Chancen auf die schönsten Ministerposten. Etwa Landwirtschaftsminister. Da kann man gut essen und die meisten Leute interessieren sich nicht so richtig dafür, was man eigentlich macht. Für die letzten Bewerber bleibt dann oft nur noch das Verteidigungsministerium übrig.“
Bei der Bewerbung selbst könne man ruhig auch übertreiben. Nur akademische Fantasiegrade anzugeben mache keinen Sinn. „Das führt am Ende auch wieder nur zu einem Beraterposten.“


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