Stockholm Der Präsident der Vereinigten Staaten hält sich weiter in Stockholm auf. Auch den Literaturnobelpreis hat er inzwischen angenommen. Die Vorbereitungen zur Abwehr amerikanischer Präsidenten auf der Bühne erwiesen sich als ungenügend.

„Was hätten wir denn noch tun sollen?“, fragt Dr. Emma Olsen und reibt sich die Stirn.
„Wir haben Frau Dr. Katschinsky in Strapse gesteckt und neben den Eingang platziert. Eigentlich ist Dr. Katschinsky Spezialistin für altslowenische Lyrik – Strapse kommen da nur sehr selten vor“, erklärt Dr. Olsen.

Außerdem habe man den kenianischen Biologen Dr. Kiluhya von mehreren weißen Kollegen bedrängen lassen. Dr. Kiluhyas Forschungsgebiet seien Riesenalligatoren. Zum Bedrängen hätten sich auf die Schnelle aber nur drei holländische Astrophysiker gefunden. „Recht leichte holländische Astrophysiker“, wie Dr. Olsen betont. Möglicherweise habe die Aufführung deshalb ein wenig „grotesk“ gewirkt, auch, weil das Bedrohungspotential von Niederländisch begrenzt sei. Dennoch: „Wir haben fest damit gerechnet, dass Trump zumindest eine Zeitlang stehen bleibt und zuschaut. Vielleicht mal applaudiert. Dann wär die Sache ja über die Bühne gewesen.“

Doch die Hoffnungen erfüllen sich nicht. Immer noch hustend stürmt Trump an den Wissenschaftlern vorbei, nur verfolgt von einigen niederländischen Flüchen und einem ungeschickt geworfenen Strumpfband. Auf der Bühne bedankt er sich für den Literaturnobelpreis, seine Tweets seien das am weitesten verbreitete literarische Stück Menschheitsgeschichte und deshalb der Preis mehr als verdient. Die anwesenden Literaturkritiker sollten sich „bereithalten“.

„Zum Glück wird der Friedensnobelpreis in Oslo vergeben“, überlegt Dr. Olsen. Möglicherweise trete der Präsident ja noch mal zum Wirtschaftsnobelpreis auf, allerdings habe man mit denen nichts zu tun.


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