Als Schwiegersohn angemessen? Auskunftei will freiwillige Datenbank zum Paarungsverhalten aufbauen

Berlin – Täglich fragen sich viele besorgte Eltern in Deutschland: „Wen hat sie denn jetzt wieder angeschleppt!“
Für all jene will die Wirtschaftsauskunftei Schufi (Schutzgemeinschaft für individuelle Risiken) jetzt einen neuen Service anbieten.

Sprecherin Claudia Kunze erklärt: „Jeder potenziell Paarungswillige kann sich an unserer Datenbank beteiligen. Dabei wird die libidöse Historie erfasst, etwa durch Befragung ehemaliger Partner oder Analyse des Browserverlaufs.“
Aus den Ergebnissen bildet die Schufi dann einen sogenannten Score. Dieser reicht von 0 bis 100.
„Bei einem Wert von unter 15 bewegen wir uns im Bereich von Menschen mit stark negativen Verhalten. Zum Beispiel, weil sie sich Kleidung aus der Haut anderer Leute schneidern oder Ausländer sind“, erklärt Kunze. „Oberhalb von 80 kommen wir langsam in den Bereich, den Schwiegereltern sich so vorstellen.“

Bei der Errechnung des Scores spielen, neben dem Verhalten als Liebespartner, noch weitere Faktoren eine Rolle. Etwa, ob jemand häufig fluchtartig die Stadt verlässt – aber auch Alter und Bonität. „Wer also in die Kategorie 70-jähriger Serienmörder fällt muss nicht gleich verzweifeln. Er kann dies immer noch durch eine exzellente Bonität ausgleichen“, beruhigt Kunze.

zusammengebundene Kaffetassen
Romantische Scherze können, besonders früh um 6:00 Uhr, schnell schal werden

Die Teilnahme an der Datenbank sei natürlich vollkommen freiwillig. Kunze: „Wer der Meinung ist, seine offensichtlich ganz speziellen Präferenzen würden einen negativen Eindruck hinterlassen, kann natürlich jederzeit der Erfassung seiner Daten widersprechen.“

Den Schwiegereltern würde dann mitgeteilt, dass der Freund ihrer Tochter nicht an der Datenbank teilnehmen möchte. Zusätzlich liefern wir anonymisierte Beispiele, was manche Menschen alles so tun.  

Dennoch ist die Datenbank nicht frei von Kritik. So haben bereits die Gleichstellungsbeauftragten mehrere Länder Bedenken angemahnt. Schließlich erfasse die Datensammlung ausschließlich Männer.

„Das hat ganz einfache wirtschaftliche Gründe“, so Kunze. So sei es den meisten Eltern schlicht egal, mit wem ihr Sohn rummacht. „Hauptsache, er ist endlich aus dem Haus.“


Titelbild: pasja1000 auf Pixabay / CC0
Bild Kaffeetassen: congerdesign auf Pixabay / CC0