Aus versicherungstechnischen Gründen – Neymar darf vorerst nur für PSGs Schachmannschaft auflaufen

08.08.2017

Paris – Es ist der teuerste Deal der Fußballgeschichte. Der Brasilianer Neymar wechselt für 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain – selbst für spanische Fußballverältnisse große Zahlen. Eigentlich verstößt der Transfer gegen die Regel des Financial Fairplay, was aber  niemanden recht interessiert. Auf der Pressekonferenz wurde dann auch einhellig betont, es ginge niemanden um Geld, es sei vielmehr allen Beteiligten eine Herzensangelegenheit. Sei´s drum, seit Mittwoch spielt Neymar nun für PSG, allerdings in einer für viele überraschenden Abteilung.

In der Trainingshalle herrscht höchste Konzentration, jeder Fehler kann an der Weltspitze der letzte sein. Piere Henry Fontaine, Fachanwalt für Versicherungsrecht und gleichzeitig Cheftrainer der Pariser Schachmannschaft, schaut einem Schützling grimmig über die Schultern. Zögerlich setzt der einen Turmbauern ein Feld vor, duckt sich dann.

Ein Fuß der gleich auf eine Bananenschale tritt
Auch um solchen Unfällen vorzubeugen, darf Neymar kein Obst mehr essen

„Momentan können wir uns vor Interviewanfragen kaum retten, was denken die Leute eigentlich, falls sie überhaupt denken?“

Der Spieler am Tisch verharrt mit einer Hand über seiner Dame. „Den Springer, du Stümper, den Springer!“, sagt Fontaine. „Ich weiß gar nicht, wie jemand auf die Idee kommt, man könne jemanden, der eine viertel Milliarde, eine viertel Milliarde! gekostet hat auf einen Fußballplatz lassen oder überhaupt nach draußen. Ich sag Ihnen was: Sobald der Mann einen Fuß aus seinem Bett setzt, steigt der Versicherungsbeitrag auf die Höhe der Sozialausgaben halb Afrikas an. Das geht einfach nicht, so viele Trikots kannst du gar nicht verkaufen.

Ein paar Tische weiter springt ein Spieler auf und flucht irgendetwas auf Französisch. Fontaine schreit zurück, es geht eine Zeit lang hin und her. Als sich alle wieder einigermaßen beruhigt haben fährt der Trainer fort: „Momentan sieht die Vereinbarung vor, dass Neymar einmal am Tag für fünf Minuten auf und ab laufen darf. Den Rest des Tages nutzen wir für Schachtraining und Verhandlungen mit der Versicherung. Geht ja alles online, heutzutage. Auch seinen Instagram Account kann der Spieler so weiter bedienen. Einzig den Friseur müssen wir hin und wieder durchlassen.“

Wann Neymar sein erstes Turnier für PSG spielen wird, ist derzeit weiterhin unklar.


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