Ausverkauf in Russland? Chinesischer Möbelkonzern JIKEA sichert sich Putins großen Tisch

Moskau„Was soll die Frage? Glauben Sie, wir hätten nicht noch genug andere Tische im Kreml?“, fragt Juri Saizew gereizt.

Dem Ärger des Koordinators für politische Garnituren zum Trotz: Beim Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten vermissten viele Beobachter den so beeindruckend langen Tisch, an dem Wladimir Putin seine Gäste zu empfangen pflegte.

Schließlich gilt ein Tisch unter Kennern als eines der bedeutsamsten Möbelstücke. Generationen von Philosophen, Statikern und Menschen, die ihren Teller nicht die ganze Zeit in der Hand halten wollen, haben sich mit diesem praktischen Möbelstück beschäftigt.

Die Recherche unseres Magazins ergab nun, dass der Tisch offensichtlich verkauft wurde. Neuer Besitzer: der chinesische Möbelkonzern JIKEA.

„Ja und? Ernsthaft. Wir haben runde, eckige, schmale und auch eine Menge anderer Tische“, sagt Saizew. Dann, nach einer kurzen Pause: „Gefällt Ihnen einer? Wir können bestimmt was am Preis machen.“

Außerdem sei der Tisch auch schon sehr alt gewesen. Dass die Chinesen überhaupt noch etwas dafür gezahlt hätten, erstaunlich. „Wir werten das als Zeichen der allumfassenden Partnerschaft. Ganz zerkratzt war er ja schon auf der Unterseite.“

Irgendwer hätte offensichtlich auch reingebissen. Er sei eigentlich bereit für den Sperrmüll gewesen.

ein Konferenzraum mit Pflanze auf dem Tisch
Würde ohne Tisch herunterfallen: Pflanze

„Und dann kommt da dieser nette Herr und sagt, er wolle den Tisch und wirft sogar noch ein paar Scheine daneben. Können Sie sich vorstellen, was für ein bedeutsames Zeichen für unsere strategische Partnerschaft das ist?“, fragt Saizew.

Wie viel Geld genau geflossen ist, will er indes nicht verraten. Interne Beobachter sprechen aber von einem hohen zweistelligen Betrag.


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