Los Angeles – Es wird laut im Konflikt der Autorengewerkschaft „National Union of educational Storytellers“ (NUdeS) und den großen Produzenten der Pornofilmbranche. Seit diesem Montag sind die Autoren zum Streik aufgerufen, die Versorgung mit frischem Filmmaterial zum Wochenende wird damit zum ersten Mal seit 23 Jahren wohl ausbleiben. Für viele kommt die Entscheidung plötzlich, die ganze Tragweite wird einem aber erst beim Besuch eines aktuellen Drehs bewusst.

Leeres Bett mit Pflanze

Lässt das alles kalt: Topfpflanze

Ordentlich hängen die Tangas auf der Leine, das frisch bezogene Bett daneben wirkt steril. Eine Liebesschaukel schwingt einsam hin und her.  „Keine Ahnung, wie es jetzt weiter gehen soll“, klagt Regisseur Larry Huffman  und seinen Schauspielern geht es nicht anders. Zwei knapp bekleidete Mittzwanzigerinnen stehen neben dem Bett, trinken Tee und sehen ein paar Mal unsicher zu einem Mann in Monteurskleidung hinüber. Der dreht nachdenklich einen großen Universalschraubenschlüssel in den Händen und sagt: „Ich weiß nicht, wie ich mit dem Ding einen Fernsehanschluss reparieren soll. Daheim hätte ich vielleicht kurz den Stecker gezogen.“ Er nickt und fügt dann hinzu: „Manchmal klappt das.“  

Das Drehbücher in der Mitte abreisen zeigt, wie plötzlich der Streik der Autoren für alle Beteiligten kommt.
„Die haben doch von heute auf Morgen ihre Griffel fallen lassen“, empört sich Huffman. „Heulen ständig rum, keiner würde mehr auf die Handlung achten. Vor dem Internet sei alles anders gewesen, die Leute hätten spulen müssen und so. Da hätten sie zumindest eine Ahnung von der Handlung gehabt und heutzutage würden alle nur noch an die besten Stellen klicken.“ 

NUdeS selbst spricht in seiner Begründung von „fehlender Würdigung“ der Leistung ihrer Mitglieder, von „Einschränkungen der Kreativität“ und dem hohen Druck.  

Huffman findet die Begründungen fadenscheinig. „Alles nur Blablabla! Es geht denen nur ums Geld, die Sache der Aufklärung ist ihnen vollkommen schnuppe.“ 

Die Fronten sind verhärtet. Wir bleiben auf jeden Fall an der Sache dran.


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