Berlin„Typisch deutsche Neiddebatte“, nennt Bahnsprecher Ralph Fürst die Kritik am Gehalt des Vorstandes Richard Lutz.

„Für ein oder zwei Millionen finden Sie einfach niemanden mehr, der diesen Job macht. Stichwort: Fachkräftemangel. Was glauben Sie, was los ist, wenn Herr Lutz auch nur einen Fehler macht? Ich mein, wir reden hier nicht von einem Lokführer oder einer Mitarbeiterin im Stellwerk. Wir reden hier von Leuten mit Verantwortung.“

Unter Herrn Lutz‘ Verantwortung kämen über die Hälfte aller Fernzüge pünktlich. Dies müsse sich im Gehalt niederschlagen.
„Aber natürlich muss man auch ganz offen die Versäumnisse der Bahn ansprechen und an die Verantwortlichen der Bahn appellieren. Herr Lutz appelliert hier oft.“

Vorschläge aus Richtung der Gewerkschaften, das Gehalt der Mitarbeiter künftig an die Gehaltsentwicklung der Vorstände zu koppeln, nennt Fürst faszinierend.
„Natürlich wissen wir zu schätzen, dass die Mitarbeiter den ganzen Tag da unten rum wuseln und sich sinnvoll beschäftigen. Dafür bekommen sie Geld – aber haben auch noch viele weitere Vorteile.“
Den ganzen Tag an der frischen Luft zu sein, habe gesundheitliche Vorteile. Etwa für die Lunge.
„Hier oben haben wir die Möglichkeit leider nicht – aber wir gönnen dies unseren fleißigen Helfern natürlich.“

Dies sei seit jeher eines der Grundzüge der Bahn: Das gegenseitige Gönnen, ohne Neid.
„Wir gönnen die frische Luft, andere gönnen eine gerechte Entlohnung – jeder bekommt, was er will. WinWin.“