Berlin – Es ist einer DER Trends des letzten Jahrzehntes: Der Bart. Nach seinem Niedergang Ende der 70er feiert das geschmeidige Gesichtshaar die letzten Jahre ein wildwüchsiges Comeback. Doch warum ist das so? Eine wahrscheinlich klingende Erklärung liefert jetzt eine Studie der Agentur ObviousResearch Ltd. Ingeborg Bachmann, die wissenschaftliche Leiterin, ist selbst verblüfft von der Eindeutigkeit der Ergebnisse: „Wir fanden heraus, dass ausnahmslos jeder Bart einen bestimmten Teil des Gesichtes verdeckt. Manche Bärte erreichen dabei Gesichtsverdeckungen von über 50 Prozent.“

Dieser Zustand schien den meisten Probanden erstrebenswert. Nur wenige Teilnehmer trugen ihren Bart aus anderen Gründen, etwa als Zeichen der Zugehörigkeit zu terroristischen, hippsteriösen oder pubertierenden Gruppen und deren entsprechenden Mischformen.

„Allen anderen Teilnehmern ging es um die positiven Effekte der optischen Teilverdeckung des Gesichtes. Die Entdeckung dieser Gemeinsamkeit bedeutet für die Studie einen großen Schritt“, so Bachmann.

Doch worin genau die Vorteile dieser Verdeckung liegen, darüber könne man momentan nur spekulieren.
„Am Anfang dachten wir an eine Art thermische Isolierung. Allerdings wurden im Sommer die Bärte nicht abrasiert, deshalb erschien uns diese Möglichkeit nach und nach unwahrscheinlicher.“ Eine weitere Vermutung führte die Wissenschaftler zu den südäquatorianischen Stachelmakaken, einer Affenart, deren Männchen einen ganz ähnlichen Bartwuchs wie Menschen aufweisen. Bei der Partnersuche drücken diese ihren Bart nach oben, um größer zu wirken.

„Bisher konnten wir das Verhalten beim Menschen allerdings noch nicht beobachten. Auffällig ist allenfalls, dass relativ viele Männchen ohne Deckhaar sich Bärte wachsen lassen. Aber selbst in dieser Gruppe haben wir bisher nur bei zwei Teilnehmern das Hockdrücken des Bartes beobachten können. Und das war während einer Weihnachtsfeier“, sagt Bachmann.

Es bleibt also spannend.

Bild: derneuemann / Pixabay.com / CC0