Großhinterzupfn – Thorsten Ziegler ist sauer. Der 56-Jährige steht vor einer Voliere und tippt sich gegen die Stirn, zwei gelbe Kanarienvögel flattern von der Schaukel.
„Als ich den Namen des neuen DFB-Trainers gehört habe, konnte ich es erst nicht glauben. Was denken die sich eigentlich? Das wir das nicht merken?“
Ursache Zieglers Zorns ist der Name des neuen DFB-Trainers: Hansi Flick.
„Hansi“, sagt Ziegler und schüttelt den Kopf. „Hansi.“
Der Verband der Kanarienvogelzüchter sieht sich durch die Wahl der DFB-Trainer der letzten Jahrzehnte in seinen Namensrechten verletzt. Man fürchtet eine Verwässerung der international bekannten Marke kanarienvogelzüchtender Wellensittichbesitzer.
„Berti, Jogi, Rudi – mit Hansi schießen sie jetzt endgültig den Vogel ab. Dieses Grüppchen Ballschupser will die enorme Popularität der Kanarienvogelzucht abgreifen. Weltweit gibt es Millionen Kanarienvögel. Wissen Sie, wie viele Nationalmannschaften es gibt? 220.“
Man habe lange zugesehen und intern diskutiert. Man sei sich bewusst, dass der Fußball durch die Coronakrise stärker betroffen sei, als die Kanarienvogelzucht. „Normalerweise finanzieren die sich über den Verkauf von Würstchen und solchen Dingen. Aber trotzdem. Irgendwo muss auch Schluss sein.“
Deshalb habe sich der der Großhinterzupfner Kanarienvogelzüchterclub 2012 e. V., jetzt für eine Klage auf Unterlassung gegen den DFB entschieden.
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Bild im Text: Sonja Lindberg / Pixabay / CC0