Bayreuth – Die zu Guttenberg Gesamtschule Bayreuth blickt stolz auf die vergangenen Wochen. Noch Mitte Januar war die Schule Thema in den lokalen Medien: beinahe täglich gab es kriegsähnliche Szenen zwischen ganzen Gruppen von Deszendenten. Mittels gefrorener Wurfgeschosse gingen die Halbwüchsigen aufeinander los, es soll gar zu regelrechten Nahkämpfen gekommen sein („Einseifen“).
Der damalige Direktor verlor sich derweil in kuschelpädagogischen Floskeln – was an der spürbaren Abkühlung der Pausenhofgesellschaft freilich nichts änderte. Erst die Ablösung durch den neuen Direktor Uwe Hofmann brachte Anfang Februar die Wende.   

„Ich kann mit der Wischi-Waschi-Pädagogik der Alt-68er nichts anfangen“, sagt Hofmann, „so eine Schlacht im Schnee steht für alles, was in unserer Gesellschaft schiefläuft. Wenn man da dann nicht eingreift, darf man sich später nicht wundern.“
So würden die Kleinen stets von den Großen unterdrückt, Leute mit Geld könnten sich wärmere Handschuhe, 8-Klässler oder Anwälte leisten.
„Wer die Taschen voller Schotter hat, der gewinnt. Da verhält sich eine Schneeballschlacht analog zur restlichen Gesellschaft“, erklärt Hofmann, „deshalb mussten wir durchgreifen.“  

Die Ergebnisse geben dem Direktor recht: Schon seit Wochen bezeichnet sich die Schule deshalb als die erste, schneeballschlachtfreie Schule Bayerns. Mit eigenem Zertifikat. „Wir haben das Qualitätssiegel ‚Schneeballfrei‘ entwickelt um andere Schulen auf das Thema aufmerksam zu machen. Das Siegel steht jedem offen. Gegen eine geringe Gebühr.“


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