19.09.2017

Berlin – Es ist eines der zentralen Wahlversprechen dieses an Wahlversprechen reichen Wahlkampfes: Deutschland soll zukunftsfähig werden, die Digitalisierung endlich in den Köpfen der breiten Masse ankommen, das noch vor drei Jahren als Neuland propagandierte Netz soll endlich auch an deutschen Kolonien genesen. Passt es da noch in die Zeit, Daten von Steuersündern mühsam per CD zu bestellen?

Symbolbild Steuererklärung

Eine blaue Maus betrachtet interessiert einen Stift – bahnt sich da etwas an?

„Nein“, sagt das Bundesfinanzministerium und gründet deshalb, in Zusammenarbeit mit der Schweizer Bank MägaBänkli den weltweit ersten Streamingdienst für Steuerangelegenheiten.

„Im Streaming liegt die Zukunft“, sagt die Wirtschaftsinformatikerin Emilia Groth. „Wenn man Daten per CD bestellt, dauert es von der Bestellung bis zum Erhalt meist mehrere Tage. Zeit, in der die Mitarbeiter der Finanzämter nichts anderes tun können, als warten oder ganz normale deutsche Sätze verklausulieren. Durch das Streaming entfällt diese Wartezeit und unsere Kollegen können sofort, beziehungsweise nach der Mittagspause, mit der Bearbeitung beginnen. Dadurch verkürzt sich die Bearbeitungszeit ganz erheblich.“

Erste Versuche verliefen positiv. Hin und wieder sei mal ein Stream zusammen gebrochen, zweimal sei einer aus Versehen auf Facebook gestreamt worden, was aber nach dem Wochenende bemerkt worden sei.

„Ansonsten aber, funktioniert es. Die Zukunft“, ist sich Groth sicher, „kann schon morgen an Ihre Haustür klopfen.“


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