Berlin – „Die Gorch Fock ist in ihrem derzeitigen Zustand nicht schwimmfähig“. Zu diesem Ergebnis kam vorgestern eine breit angelegte Studie der Beraterfirma ObviousResearch Ltd.
Holger Schmidt, der Sprecher des Institutes, erklärt:
„Hier sieht man schon, wie wichtig externe Berater für moderne Demokratien inzwischen
sind. Die Themen sind viel zu anspruchsvoll, als dass man sie einem der 20.000 Mitarbeiter
der Ministerien überlassen könnte.“
Auch denke man schon weiter und ruhe sich nicht auf den Ergebnissen aus, wie dies im öffentlichen Dienst regelmäßig der Fall sei. So habe eine weitere Studie bereits eine Abschätzung erstellt, was dem Schiff fehle. Erste Stimmen sprechen von einem Mast. Allerdings werde es bis zur abschließenden Bewertung natürlich noch dauern.
Immer wieder melden sich aber auch Kritiker zu Wort. Menschen, die sich, trotz der Erfolge, fragen, ob all die Berater überhaupt notwendig sind. Schließlich gab die Bundesregierung allein im ersten Halbjahr 2019 mehr als 178 Millionen Euro für deren Dienste aus, stieg das Budget für die Externen zwischen 2014 und 2017 um über 400% an – wobei der größte Posten, das Verteidigungsministerium, noch gar keine aktuellen Zahlen darlegen kann. Dort müssen erst Berater klären, was als Berater gilt und was juristisch vielleicht noch als eine Art erweiterte Zeitarbeit durchgehen kann.
Holger Schmidt widerspricht den Kritikern vehement.
„Diese Art des Populismus hört man heutzutage immer öfter. Das ist eine erschreckende Entwicklung. Was diese negative Neiddebatte aber übersieht, sind die hohe Kosten fehlender Beratung.“
So sei das Verkehrsministerium zwar mit 47,7 Millionen Euro das Ministerium mit dem zweitgrößten Beratungsbudget – aber dennoch müsse es nun wohl etliche Millionen Euro zahlen, weil CSU-Minister Scheuer die Maut-Verträge zu früh vergeben hätte. „Und dass trotz all der Beratung. Was glauben Sie, was da ohne uns los wäre?“, fragt Schmidt.
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