Bad Bräunershofen / Jenseits – Viele Fußballer waren sich des göttlichen Beistandes während der Weltmeisterschaft sicher. Der neue Weltmeister Lionel Messi behauptete gar: „Ich wusste, dass Gott mir diesen Titel schenken wird.“
Alles gelogen?
Heiner Müller, der Theologe des Magazins Filtersystem32, rühmt sich selbst „exzellenter Verbindungen bis ganz nach oben“.

Er sagt: „Ich hab vorhin mal beim Schöpfer nachgefragt. Meist antwortet er mir ja schon innerhalb von ein paar Sekunden. Ratz Fatz geht das bei mir – jedenfalls sagt er, Fußball interessiere ihn einen Scheißdreck.“

Das ganze Flehen und Beten der Fußballspieler – alles also nur Show?
Oder gar Betrug?

Soweit will Müller nicht gehen. „Vielleicht ist es eher eine Art Vater-Komplex. Ich mein, wenn man ernsthaft dran glaubt, dass ein Allmächtiger sich dafür interessiert, wo ein Erwachsener einen Ball hin schießt, ihn vielleicht gar dafür lobt. Ganz toll hast du das gemacht – oder so was? Ja, wie klingt das für Sie denn?“

Es sei außerdem ein recht verschrobenes Götterbild, anzunehmen, eine Omnipotenz lasse zwar Kinder ertrinken, erschlagen oder ganz normal verhungern, interessiere sich dann aber auf der anderen Seite brennend dafür, ob ein sehr reicher Mensch noch ein bisschen berühmter werde.

„Ich will da jetzt nicht zu viel reinpsychologisieren. Aber zumindest ein sehr egozentrisches Bild ist es auf jeden Fall. Aber wer bin ich, das zu beurteilen“, sagt Müller.

Dann geht er wieder in seine Kammer um zu beten. Für einen Leser.