Suhl – Kamera-Filter sind beliebt. Ein Klick, schon trägt man Hasenohren, eine rote Nase oder einen lustigen Hut. Für die älteren, also die Generation 12+, gibt es dann Filter rund um das Thema Falten und deren Ausblendung. Je nach Grad der Entfaltung war das Ergebnis bisher aber oft unbefriedigend, glitt bei Menschen über dreißig gar ins surreale oder überforderte die Anwendung schließlich völlig.
Das kalifornische Startup iFadeOut (sic) will nun mit ihrer Lösung den Markt revolutionieren. Cohny Carlsten, einer der Gründer, sagt: „Wir glauben, dass jeder Mensch das Recht hat sich so zu präsentieren, wie es für ihn am besten ist.“
Ein komplizierter Algorithmus namens „Baeh“
Die Anwendung bedient sich dabei eines komplizierten Algorithmus namens “Baeh” (Bad appearance hamper). In der Berechnung fließen verschieden gewichtete Faktoren in einer Approximationsgleichung zusammen. Carlsten erklärt: „Die Gleichung verteilt Punkte von 1 bis 10. Wird der Nutzer durch die App als optisch suboptimal eingestuft (< 7) schiebt sich ein dunkler Filter vor die Person. Je nach Grad der Unansehnlichkeit, kann dieser den Nutzer dann bis zu 100% (<= 1) verdecken.“
Wo genau der Vorteil für den Kunden liegen soll, wenn statt seines Gesichtes nur ein dunkler Fleck zu erkennen ist, erklärt Carlsten so:
„Viele Menschen wissen, wie sie aussehen. Oder wo sie gerade sind. Es macht daher eigentlich wenig Sinn, Bilder von sich selbst zu machen. Dennoch fotografieren sich die Menschen andauernd. Warum? Wir glauben, um die Bilder auf sozialen Netzwerken zu teilen. Was für attraktive Nutzer kein Problem ist, kann für andere zu unangenehme Situatioen führen.
Unsere App liefert genau hier ihren Mehrwert.”
Die Verdunklung soll dabei nur der Anfang sein. iFadeOut plant, das Angebot nach und nach zu erweitern. Carlsten: „Statt der einfachen Ausblendung kann der Kunde in Zukunft entscheiden, ob sein Gesicht vielleicht durch eine Blume, eine lachende Sonne oder ein Einhorn ersetzt werden soll.”
Derzeit gibt es die App kostenlos.
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