04.08.2017

Berlin – Das während des Diesel Gipfels am Mittwoch beschlossene freiwillige Softwareupdate der großen Automobilhersteller soll den Schadstoffausstoß der Dieselfahrzeuge deutlich senken und, auch wenn Kritiker die Wirksamkeit nach wie vor anzweifeln: „Das Softwareupdate funktioniert“, sagt zumindest Clemens Scheffner, einer der leitenden Softwareentwickler.

„Das Softwareupdate optimiert die Messergebnisse der zuständigen Stellen wie dem Kraftfahrzeugbundesamt und verschiedener TÜVs dergestalt, dass die gemessenen Werte ab sofort die festgelegten Grenzwerte einhalten, zum großen Teil sogar unterschreiten“, so der 36-jährige. „Auf diese Weise ist es uns gelungen, schnell, effektiv und nachhaltig dem Kunden spürbare Verbesserungen zu bieten und gleichzeitig die Vorgabe der Gerichte zu erfüllen um eventuell drohenden Fahrverboten zuvor zu kommen. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligte.“ 

Industrieanlage dampft

Typisches Bild eines startenden Diesels. Jetzt heißt es: Beobachten, wo er hin fährt!

Doch wie genau funktioniert das Update? Was konkret wird verändert? Und: Warum entstand zu Beginn der Eindruck, das Update würde auf einzelne Fahrzeuge aufgespielt?

Scheffner: „Das hat wohl mit Kommunikationshürden zu tun, wir müssen uns da auch selbst an die Nase fassen. Als Techniker ist man eben oft in seiner Fachsprache gefangen und setzt beim Gegenüber Kenntnisse voraus, die ein Laie nicht haben kann. Ein Softwareupdate kann Parameter ändern, es funktioniert aber nicht nach dem Motto: ‚Computer, mach mal die Luft sauber.‘ Ein fahrzeugseitiges Update würde durch veränderte Parameter entweder die Leistung senken, den Verbrauch erhöhen oder den Motor verschleißen. Das wäre alles nicht befriedigend. Setzt das Softwareupdate aber direkt bei den Datenbanken der prüfenden Stellen an, lässt sich durch eine Veränderung deren Parameter sehr wohl einiges verändern, ohne das die Motoren oder andere Teile des Kraftfahrzeuges Schaden nehmen.

Durch das Softwareupdate liegt der Schadstoffausstoß innerhalb der erlaubten Grenzwerte

Erste Tests bestätigen die Wirksamkeit des Updates. Tatsächlich liegt der Schadstoffausstoß aller gemessenen Fahrzeuge nun innerhalb der erlaubten Grenzwerte.

„Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität des Programms. Sollte sich zum Beispiel der Trend zu immer größeren SUVs fortsetzten, lässt sich das Update dergestalt anpassen, dass es quasi mit dem Ausstoß der Fahrzeuge mitwächst und so automatisch zur Einhaltung der Grenzwerte führt. Der Diesel, und ich greife damit bestimmt nicht voraus, ist endgültig zukunftssicher.“


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