Heidelberg – Die Kritik an der Zeitumstellung wird Teil des immateriellen Kulturerbes der Menschheit, wie die UNESCO heute Morgen mitteilte. Das immaterielle Kulturerbe umfasst Bräuche, Darstellungen und Ausdrucksformen und soll Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit ehren. Dazu gehören etwa der Tango, die französische Küche, das mongolische Knöchel-Schießen – und seit heute also auch die Kritik an der Zeitumstellung.
Die Laudatio spricht von einem: „halbjährlich stattfindenden Ritus“, der einen bürokratischen Akt mit einem Naturgesetz gleichsetze und ihm ein regelmäßiges Opfer in Form von ritualisierten Worten darbringe. Es sei Ausdruck des „magischen Glaubens an eine höhere, verantwortliche Dienststelle“. Der Ursprüngliche Zweck spiele dabei keine Rolle mehr.
Die Initiatoren der Bewerbung zeigten sich hocherfreut über die Entscheidung. Etwa der pensionierte Journalist Wolfgang Hübner, der selbst jahrzehntelang gegen die Zeitumstellung anschrieb. („Ende der Zeitumstellung, jetzt!“ (1987); „Warum nicht endlich ein Ende der Sommerzeit?“ (1991); und „Tausend Argumente für ein Ende der Zeitumstellung“ (2002-2010) )
Hübner: „Es handelt sich ja nicht nur um einen lokalen Brauch, nein, es ist ein internationales Phänomen und es ist schön, wenn die halbjährliche Leistung der Kollegen rund um den Globus endlich die ihr gebührende Anerkennung findet.“
Unterstützt wurde die Bewerbung zuletzt auch vom Ministerium für Inneres, Bau und Heimat. Deren Sprecher betonte: „Wenn jeder Waka-Waka-Tanz irgendwo im Dschungel zur Kultur erhoben wird, dann muss das doch auch für ein, über lange Jahre etabliertes, schriftliches Kulturgut gelten.“
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