09.12.2017
Irgendwo im Osten – Ratlos stehen die amerikanischen Botschaftsmitarbeiter in der Wüste. Hier bittet niemand mehr zum Diktat, einzig das Sternenbanner zeigt ein wenig Enthusiasmus. Für wen es flattert? Das fragen sich nicht nur die Diplomaten, Kritik kommt inzwischen auch von führenden Experten.
„Jerusalem ist eine Stadt“, sagt etwa ein führender Kartograf. „Eine recht große sogar. Mit vielen Menschen, Gebäuden, Straßen, Laternen und solchen Dingen. Von all dem ist am neuen Standort der amerikanischen Botschaft nichts zu sehen.“
Tatsächlich beweist ein kurzer Blick auf die Landkarte: Die Großstadt liegt deutlich weiter links.
„Wie genau Herr Trump zu seiner Entscheidung für diesen Ort gekommen ist, ob er glaubte, das sei Jerusalem, als er den neuen Botschaftsstandort in die Karte gemalt hat, oder ob es andere Gründe gibt – all das steht mir nicht zu, zu hinterfragen“, so ein ungenannt bleibend wollender Botschaftsmitarbeiter.
Durch die fehlende Infrastruktur ergeben sich derzeit einige diplomatische, logistische aber auch ganz praktische Schwierigkeiten im Botschaftsalltag. Man arrangiere sich aber nach und nach. Hin und wieder müssten streng vertrauliche Akten von Spatzendreck gereinigt werden, gestern habe man zwei Damhirschen erklärt, dass sie sich, möglicherweise, auf amerikanischem Gebiet befinden. Dennoch sei vieles einer diplomatischen Vertretung nicht angemessen. Besonders die englische Delegation hätte bei ihrem Antrittsbesuch Kritik geäußert. Der Busch sei zu dürr.
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