Moskau – Nach nur wenigen Wochen Krieg hat das russische Militär bereits deutliche Nachschubprobleme. Von vielen Beobachtern so nicht erwartet, vermuten inzwischen viele Korruption als Ursache. In Moskau widerspricht man vehement.
Der Sprecher des russischen Amtes für Steuerspezialoperationen, Igor Saizew: „Es gibt keine Korruption. Was wir sehen, ist das planmäßige Vorgehen einer hochprofessionellen Armee. Panzer, Raketen und andere altmodische Geräte mögen dem Westen als alleinige Möglichkeit militärischen Vorgehens erscheinen – wir denken aber weiter.“
So habe man schon vor Wochen damit begonnen, sogenannte Testvillen ins Spezialoperationsgebiet zu bringen. Dies seien kleinere Villen, eher größere Landhäuser. Das des zweiten Bürgermeisters von Rostow sei dabei auf eine Flugweite von über 46 Metern gekommen.
„Samt Pool“, so Saizew.
Der militärische Vorteil von geschleuderten Villen läge auf der Hand.
„Da ist erst mal die Anzahl. Es gibt in Russland viel mehr Oligarchenvillen als Panzer, Waschmaschinen und solche Dinge.“
So habe allein der stellvertretende Leiter der St. Petersburger Post schon sieben dieser quasimilitärischen Wegwerfprodukte.
„Die stehen einfach so in der Gegend herum. Kein Mensch kann in sieben Gebäuden gleichzeitig wohnen, nicht mal der stellvertretende Leiter einer Postfiliale“, so Saizew.
Neben der Verfügbarkeit sprächen noch zwei weitere Punkte für die neue Taktik.
Zum einen die Überraschung. Nur wenige Menschen rechneten mit dem Beschuss durch ein großes Gebäude. Zum anderen sei auch die militärische Allegorie ein Faktor. Saizew: „Wenn die Garage des Zweitjaguars auf einen zugeflogen kommt, während man für einen Teller Suppe ansteht, kommt man schließlich nicht umhin, sich in seinen letzten Sekunden zu fragen, wer da eigentlich gegen wen kämpft und warum.“
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