Kindergarten Kleingießenbrück gibt nach: Werden selbstverständlich sämtliche Bastelangebote künftig mit CDU abklären

Kleindgießenbrück„Wir haben verstanden“, sagt Christian Berger, der stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirats, und senkt den Blick.
„Unser Kindergarten wird sich selbstverständlich in Zukunft an die Wünsche und Bedürfnisse der Politik halten.“

Es sei nie die Absicht der Pädagoginnen und ehrenamtlichen Mitarbeiter gewesen, als Usurpatoren wahrgenommen zu werden.
Berger: „Auch die Kinder der Bienengruppe sind hier ganz unserer Meinung und die Eulengruppe, was immer man auch sonst über die Kinder dort sagen mag, sind ganz sicher ebenfalls keine Anarchisten.“

Das dies nun von manchen Politikern so wahrgenommen werde, sei natürlich einzig die Schuld des Kindergartens.

„Wir dachten halt, wir basteln hier mal einen kleinen Anhänger mit bunten Perlen dran und da mal einen Flieger aus Moosgummi oder so was. Die ganze Tragweite dieser Entscheidungen war uns schlicht nicht bewusst.

Wir waren als Elternbeirat schlicht berauscht von all der Macht

Christian Berger

Jahrzehntelang habe man so tagtäglich Beschlüsse getroffen, ohne dabei die Bedürfnisse der Politik zu respektieren.
„Das dies als Beleidigung aufgefasst werden könnte, oder als „Wahnsinn“ – damit haben wir einfach nicht gerechnet. Was natürlich unsere Schuld ist. Ich sag es ganz klar: Wir waren vielleicht schlicht berauscht von der Macht“, gibt der 37-Jährige zerknirscht zu.
Wenn man tagtäglich bestimmen könne, ob die zwölf Kinder am nächsten Tag mit Fingerfarben malen oder doch was mit Holzstäbchen kleben, würde dies den Charakter eben irgendwann korrumpieren.

Dine gebastelte Eule. Aus einem gefalteten Papierstreifen, zwei Federn und Wackelaugen.
Zu progressiv? Zu woke? Zu schlampig? Das muss selbstverständlich die CDU entscheiden

Eine erste Liste mit Ideen für das Sommerfest sei bereits per Fax an den zuständigen Bundestagsabgeordneten geschickt worden.
„Wir wollen klären, ob wir zum Sommerfest Pizza bestellen dürfen, oder ob dies als Bruch mit den Traditionen wahrgenommen werden könnte.“
Auch stünden drei verschiedene Pizzerien zur Auswahl. Die eine mache die Hawaiipizza sehr gut, sei aber allgemein ein wenig teurer und würde nicht liefern.

Auch müsse geklärt werden, ob man das Zelt der SPD nehmen dürfe, oder doch das der Feuerwehr. Die würde aber schon die Bierbänke stellen.


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Bild im Text: Michael Schwarzenberger auf Pixabay / Pixabay Inhaltslizenz