Berlin – Kann die Katastrophe verhindert werden? Die Schweinepest hat Deutschland erreicht und einer der wichtigsten Abnehmer für Schweineohren daraufhin seine Importe gestoppt: China. Doch ein neues Konzept gibt nun leise Hoffnung für gebeutelte Exporteure.
Anselm Stork von der ‚Deutschen Vereinigung schlachtender Berufe‘: „An Schweinepest erkrankte Tiere verenden recht schnell. Die Haut färbt sich blau, sie bekommen Hustenanfälle und bluten aus dem After. Zum Glück alles gut sichtbare Anzeichen. Deshalb kann man davon ausgehen, dass noch lebende Tiere ohne Blut in den Ohren gesund sind.“
Diesen Umstand will man jetzt nutzen. Je schneller man lebenden Tieren die Ohren abschneide, desto wahrscheinlicher sei, dass sie noch gesund sind. Für die Tiere bedeute das kaum zusätzlichen Stress. Schließlich sei das Abschneiden der Ohren nicht viel invasiver als das Abschneiden des Schwanzes oder der Hoden.
„Tatsächlich tritt laut einer Studie unseres Verbandes ein gewisser Gewöhnungseffekt auf. Den meisten Tieren ist es nach längerer Zeit in der Massentierhaltung auch egal, ob man an ihnen herumschneidet“, erklärt Dr. Stork. Eine von manchen Theoretikern geforderte Betäubung sei deshalb unnötig.
„Die Spritzen bedeuten für die Tiere unnötigen Stress. Außerdem könnte das Betäubungsmittel den Geschmack des Ohres negativ beeinflussen.“
Bild: Andrew Martin auf Pixabay / CC0