Letzter Deutscher ohne Wikipedia Eintrag bekommt dafür Wikipedia Eintrag

29.08.2017

Deggendorf – Die Wikipedia ist für viele die erste Anlaufstelle wenn es darum geht, sich schnell über beliebige Themen zu informieren. Längst ist der 2001 gegründete Dienst eine der meistgeklickten Seiten der Welt und hat Nachschlagewerke wie den Brockhaus aus den Regalen gefegt.

Jeder kann mitmachen, einen Wikipedia Eintrag verändern, ergänzen, kommentieren, löschen oder eben auch erstellen. Das führt seit jeher auch zu Diskussionen, nicht jeder hält dieselben Themen für gleich relevant. Dennoch haben sich inzwischen Richtlinien etabliert, was oder wer genau denn jetzt allgemein von Bedeutung sei. Freilich, in den letzten 16 Jahren ist, gerade im Internet, viel passiert. Dank den Sozialen Medien, YouTube und Co. hat heute jeder die Chance auf seine fünf Minuten Ruhm und viele nutzen dies. Folglich haben auch immer mehr Menschen einen eigenen Eintrag in der Wikipedia, sei es, weil sie eine Saison in der 1. Mannschaft des 1. FC Hinterdingelwiesen spielten, besonders hingebungsvoll auf Twitter Leute beschimpfen oder sich auf YouTube schminken. 

Ein Dachdecker dreht sich um
Als Schmidt von seinem Erfolg hört, dreht er sich kurz um

Eine aktuelle Zählung der Personeneinträge bei der Wikipedia ergab nun, dass von 82.673.215 Deutschen genau 82.673.214 Personen einen eigenen Eintrag bei der Wikipedia haben. Einzige Ausnahme bisher: Der 51-jährige Klaus Schmidt, ein Dachdecker aus dem Landkreis Deggendorf. Dies brachte ihm jetzt einen Wikipedia Eintrag ein.

Auf Nachfrage gibt sich Schmidt bescheiden. Allzu oft benutze er das Internet nicht, es sei ja hier im Ort auch nicht sonderlich schnell. Ihm sei nicht bewusst gewesen, dass der fehlende Eintrag ein großes Ding sei, habe sich aber schon gewundert, dass seine Frau schon seit Jahren wegen ihres Sieges beim 34. Hinterdingelwiesener Preisbacken einen Eintrag besäße und seine Tochter wegen eines Lambada-Tanzes während der Abiturfeier. Er freue sich nun über den Eintrag, möchte aber trotzdem ganz normal seiner Arbeit nachgehen.


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