Riad / Moskau – Erneut wurde ein russischer Regierungskritiker vergiftet und erneut ist das Ergebnis eher leidlich. Saudi-Arabien bietet dem Land deshalb seine Unterstützung an. Man habe bereits mehrere Dutzend Plastiktüten und Einmalsägen verpackt und warte nur noch auf die Zustimmung Moskaus. Der Entschluss zur Hilfsaktion sei einstimmig getroffen worden, wie der Sprecher des saudischen Amtes für politische Korrekturen, Scheich Sad al Cersaegi, heute Abend mitteilen ließ.

„Internationale Zusammenarbeit ist, gerade unter Corona, extrem wichtig. Unsere russischen Kollegen haben in der Vergangenheit, in den 60ern und 70ern, ganz wunderbare Arbeit geleistet. Dennoch haben wir im Bereich der politischen Korrekturen in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und wollen unseren internationalen Partnern nun dabei helfen, aufzuschließen“, so der Scheich weiter.

Tatsächlich war die Beseitigung regierungskritischer Kräfte in Russland zuletzt wenig erfolgreich. Erst 2018 war die Vergiftung des ehemaligen Oberst Skripal und seiner Tochter fehlgeschlagen. Jetzt der aktuelle Fall Nawalnys, der ebenfalls überlebte.

„Die Welt hat sich weiterbewegt“, sagt al Cersaegi, „Spielerein wie irgendwelches Gift in Tees schütten oder an Klinken schmieren, das sind doch Methoden aus dem Kalten Krieg, als die Leute noch für sowas Zeit hatten.“

Mit „sentimentalen Getue“ mache man sich aber inzwischen international unglaubwürdig – noch dazu, wenn sie regelmäßig fehlschlügen. „Ein handfestes zersägen dagegen versteht jeder.“


Bild Plastiktüte: Jo Re auf Pixabay / CC0
Bild Werkzeuge: Dirk Wouters auf Pixabay / CC0