Kleingießenbrück – Damit haben die Bälger nicht gerechnet! Dank eines genialen Tricks konnte Mutter Aygün Mutlu am Sonntag bis halb acht schlafen.

„Tatsächlich sogar bis fünf nach halb!“, erklärt die ausgeschlafene 40-Jährige. Auf die Idee gebracht hat sie die intensive Beobachtung des morgendlichen Gebarens ihrer Kinder.

Mutlu: „Über Monate hinweg hab ich das Aufstehverhalten dokumentiert. Wie oft ich das Licht periodisch an und aus machen musste, die Dezibel des Rufens, die Kosten für versprochene Spielzeuge, bis ich sie denn endlich so weit hatte, dass sie sich, zombiegleich, erheben, um dann unter Gezeter und Rufen nach Gerechtigkeit in die Küche zu schlürfen.“

Die Physikerin würdigt in ihren Aufzeichnungen auch besondere Ereignisse, diverse Episoden von Schnupfen oder Schulaufgaben etwa, trägt alles in eine Tabelle ein und wertet aus. Die Ergebnisse zeigen ein eindeutiges Bild.

„Ich war selbst überrascht von der Signifikanz, aber ganz eindeutig ist ein Zusammenhang zwischen dem frühen Aufstehen und den Wochenenden zu erkennen. Am Samstag oder Sonntag ist es für die Kinder absolut kein Problem, um 6 Uhr das Elternschlafzimmer zu stürmen.“

Mutlu vermutet ein psychosomatisches Motiv. Um den Kindern zu helfen, handelt sie sofort. Und die Gespräche mit den 7 bis 9-Jährigen verlaufen erfolgreich.
Mutlu: „Klar, am Anfang waren sie schon enttäuscht, als ich ihnen am Samstag erzählt hab, morgen sei Montag. Umso größer war dann aber die Freude, als sie Sonntag erfuhren, dass Sonntag war. Jetzt muss ich ihnen nur noch erzählen, dass morgen auch nochmal Sonntag ist.“

Mutlu erwartet keine allzu kritische Situation, wenn sie den Kindern erzählt, sie dürfen nochmal zu Hause bleiben. Und auch für den Tag darauf erwartet sie weniger Konflikte als gewöhnlich.

„Ehrlich, ich freu mich schon drauf. Wenn sie Montag früh um sechs dann ins Schlafzimmer kommen und erfahren, dass sie gleich in die Schule müssen – da sie ausgeschlafen sind, wird das sicher viel einfacher, als sonst.“


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