Nach Facebook-Post von Artillerie-Übung: Fischereibehörde verklagt Kim Jong-sun wegen Dynamitfischerei

Pjöngjang / Ludwigshafen – Der Schuss ging wohl nach hinten los. Gestern Nacht, gegen 23 Uhr Ortszeit, postete Nordkoreas Diktator Kim Jong-sun auf dem offiziellen Facebook-Account seines Landes ein Bild der letzten Artillerie-Übung seines Militärs. Auf der Fotografie sind hunderte Haubitzen zu erkennen, die gleichzeitig Richtung Meer feuern. Die internationale Fischereibehörde findet das gar nicht witzig und reagiert mit einer Anzeige wegen Dynamitfischerei und Angelns ohne Fischereischein. Die Folgen für den Diktator könnten dramatisch werden.

Vektorgrafik eines Fisches
Bestimmte Fischarten reagieren auf Dynamit mit Überraschung

Sebastian Bachmann, Sprecher der in Ludwigshafen ansässigen Behörde: „Schon auf Fischen ohne Fischereischein sehen internationale Bestimmungen Strafen von bis zu 30 Tagessätze vor. Bei dem Ausmaß an Schwarzangeln, wie jetzt mutmaßlich von Herrn Jong-sun begangen, muss man, unter Berücksichtigung des Einkommens Nordkoreas, sicherlich von einem hohen zweistelligen Betrag ausgehen.“

Erste Reaktionen aus Nordkorea ließen dann auch nicht lange auf sich warten. Ein Sprecher des nordkoreanischen „Amt für überraschende Festnahmen und Gewässerschutz“ ließ in einer kurzen Pressemitteilung verlautbaren, man habe: „nicht gefischt sondern eine Übung abgehalten“. Aber selbst wenn man gefischt habe, ließe man sich das von niemanden verbieten und nun werde man: „brutalstmöglich weiter fischen“, und zwar: „auf See und unter Wasser und auch über Wasser“. Es sei nun auch keine Frage mehr: „ob weiter gefischt, äh, gefischt wird“, sondern nur noch die Frage: „wann“.

Militärpräsenz unterstützt internationales Fischereichrecht

Experten vermuten seit Langem, dass das nordkoreanische Regime nicht nur seine Bevölkerung hungern lässt, in Arbeitslager steckt oder hinrichtet, sondern dass es gegen internationale Bestimmungen verstößt. Die angespannte Lage in der Region nimmt durch die Klage weiter zu. „Dank der Militärpräsenz“, so Bachmann, „steigt aber auch die Hoffnung, internationales Fischereirecht durchsetzen zu können“.


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