Monaco – Auf die Tuba von Archimbald Perrin fällt Niesel und der 75-Jährige wischt sich über die Stirn.
„Normalerweise sollten wir ja um halb drei auf der Beerdigung vom Henry spielen. Der hat über 40 Jahre das Flügelhorn gespielt, müssen Sie wissen.“
Doch statt am Sarg des Sangesbruders steht der 1875 gegründete Posaunenchor noch am Hubschrauberlandeplatz IV in Monacos Westen, zittert und wartet auf die Rückkehr eines der bekanntesten Söhne des Landes: dem Tennisspieler Novak Dokovic.
„Sauber rausgeschmissen haben sie ihn da unten in Serbien“, sagt Perrin. Er wischt sich noch einmal über die Stirn. Dann beginnt seine Posaune leicht zu schwanken.
„Einfach sein Geld wegnehmen. Die nehmen ihm einfach sein Geld weg, da in diesem Land. Steuern. Das ich nicht lache!“
Aber die Gerechtigkeit sei auf Dokovics Seite. Sei auf der Seite aller Monegassen.
„Sein letztes Geld würden sie ihm wegnehmen, wenn sie könnten. Ein Leben voller Belästigungen musste er da ertragen. Aber die Welt kann so viel Ungerechtigkeit nicht unendlich lang aushalten!“
Der Waldhornist hinter Perrin nickt zustimmend und sagt: „Hier in seinem Heimatland ist er endlich in Sicherheit.“
„Sehr richtig“, erwidert Perrin. „Dieser Skandal des Jahrhunderts wird die Steuerbehörden am Ende einholen. Die Hand der Gerechtigkeit wird sie einholen. Scham und Schande, sag ich.“
Dann bläst er ein wütendes Fis.