Rücktritt des Nürnberger Christkindels. Nachfolger Söder: „Will mehr als ein Ministerpräsident sein“

05.12.2017

Nürnberg – Wie im Rausch agiert der Franke Markus Söder diese Stunden. Erst gestern die Wahl zum designierten bayerischen Ministerpräsidenten – mit 100 Prozent der Stimmen, nachdem der einzigen Konkurrent, Joachim Herrmann, sich überraschend gegen eine Kandidatur entschied. Heute folgt bereits der nächste Posten. Söder übernimmt den Part des diesjährigen Christkindels auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt. Die bisherige Amtsinhaberin tritt zurück. „Freiwillig“, wie es aus Weihnachtsmarktkreisen heißt.

Bierflaschen mit Glühwein
Damit auch Südbayern das Getränk verstehen, soll der Glühwein zukünftig in alternativen Flaschen angeboten werden

Auf Nachfrage in Söders Heimat- und Finanzministerium zeigt man Verständnis für die Entscheidung der 17-jährigen.

„Es ist ein Zeichen der Einigkeit, der Nachhaltigkeit und, gerade vor Weihnachten, auch des Friedens. Wichtig, in diesen Zeiten.“

Das Christkindel hätte erkannt: das Land braucht in diesen Tagen eine starke Führungspersönlichkeit unter deren, selbstverständlich metaphorischen, Engelsflügeln das Volk Schutz fände. Markus Söder sei hier geeigneter als das Mädchen. Er freue sich auf die neue Aufgabe. Als erste Amtshandlung werde er heute Abend vom Balkon der Frauenkirche aus eine Senkung des Glühweinpreises um 80 Cent den Liter verkünden. Skeptiker vermuten, er wolle damit einer Forderung der AFD zuvorkommen, die im reichlichen Glühweinausschank eine Säule zur Steigerung der Geburtenrate echter Deutscher sieht und dementsprechend fördern will.

Für das kommende Jahr sei zudem eine Anpassung der Eröffnungszeremonie geplant. „Um auch den Süden Bayerns mitzunehmen, wird das Christkind deshalb nächstes Jahr zu Beginn ein dampfendes Fass Glühwein anzapfen.“

In diesem Sinne: Onzabfd is es.


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