London – Eine Ära geht zu Ende. Nur wenigen Premierministern war es bisher vergönnt, Zeugen gleich zweier Monarchen zu werden. Der Letzte? Winston Churchill.
„Und in dessen Fußstapfen tritt nun Liz Truss“, erklärt Roberta Morris, Professorin für englische Geschichte an der Universität Bloxwich.
Die Ära des Übergangs, die durch Liz Truss geprägt wurde, sei allerdings auch noch aus anderen Gründen bedeutsam.
Morris: „Zum Beispiel gab es in der Geschichte Englands nie einen Premierminister, der länger im Amt war als Sir Robert Walpole. Ganze 20 Jahre. Doch auch er kommt bei der schieren Anzahl an Monarchen gerade mal so an Liz Truss heran. Die Könige damals hießen allerdings – George I und George II“
Im Sommer 1727 sei die Thronfolge also ungleich langweiliger gewesen, als zu Zeiten Truss‘.
„Zu Beginn ihrer Amtszeit, die Älteren werden sich erinnern, herrschte tatsächlich noch Queen Elisabeth II. Die ja ihrerseits ganze 70 Jahre, seit 1952, auf dem Thron saß.“
Und selbst der ewigen Monarchin war es nicht vergönnt, den Beginn der Regenschaft ihres Nachfolgers, Charles III zu erleben.
„Liz Truss hat das alles in den vielen Wochen ihrer Amtszeit erlebt – eine Ära geht zu Ende“, schließt Morris.