10.10.2017
Berlin – Die Koalitionsverhandlungen, zumindest da sind alle einig, werden nach dem Ergebnis dieser Wahl komplizierter als je zuvor. Keine der klassischen Koalitionen hat eine Mehrheit. Schwarz-Gelb: reicht nicht. Rot-Grün: reicht erst recht nicht. Schwarz-Rot: will nicht.
Die Verbindung aus CDU, CSU, FDP und Grüne, die sogenannte Jamaika Koalition, ist die einzig verbliebene realistische Alternative – entsprechend komplizierte Verhandlung sind vorprogrammiert.
Und die Wähler, die fürchten sich vor der Verwässerung der jeweiligen Positionen, schließlich hat man eine Partei nicht gewählt nur dass sie, um der Regierungsbeteiligung Willen, die eigenen Forderungen bis zur Unkenntlichkeit, ja bis zum Gegenteil, verformt.
Dr. Martin von Klotz ist einer der Leiter des Social Media Teams der Liberalen. „Social Media First“, so sagt er, „das bedeutet mehr als Social Media First.“
Es bedeute, dem Bürger klipp und klar zu sagen, für was man stehe. Transparent, als wäre der Bürger selbst bei den Verhandlungen dabei. Oberstes Ziel der FDP sei dabei natürlich, die eigenen Forderungen 1:1 in den Koalitionsvertrag zu Schreiben.
„Ohne unsere zentralen Forderungen wird es keine Koalition mit der FDP geben, wir sind da knallhart und verzichten lieber auf die Macht“, so von Klotz.
Um dies ganz transparent zu gestalten, werde man deshalb sämtliche zentralen Forderungen, wie die Flüchtlingsobergrenze, das elternunabhängige BAföG und die Steuererleichterungen beim Kauf von Yachten ab einer Länge von 40 Fuß, vorab auf Snapchat präsentieren.
„Jeweils zehn Sekunden bevor wir mit einer bestimmten Forderung an den Verhandlungstisch gehen, werden wir unsere Position, für jeden frei zugänglich, auf Snapchat veröffentlichen. Damit kann der Bürger später ganz genau sehen, was wir erreicht haben.“
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