Berlin – Der Klimawandel ist in vollem Gange und mit ihm die Diskussion um Verantwortung, Maßnahmen und um Techniken der Prokrastination. Inzwischen gerät sogar die traditionelle Form der Internet-Kommunikation in den Fokus der Wissenschaft: die sachgrundlose Blutfehde. Knapp 7 % des menschengemachten CO2-Ausstosses ließe sich allein durch Abschaltung der Kommentarspalten erzielen, so die Studie des „Zentrums allgemeiner Nachforschungskontrolle“ Z.a.Nk.
Professor Holger Schmidt (63), ist Biochemiker. Er hat die Studie wissenschaftlich begleitet: „Die Kommunikation im Internet folgt bestimmten Rieten. Dabei spielt der eigentliche Anlass eines Gespräches kaum eine Rolle. Viel wichtiger ist es, beim Gesprächspartner möglichst schnell verschiedene Perversitäten zu diagnostizieren.“
So könne etwa die Frage nach einem Rezept für Schweinekamm dazu benutzt werden, den Gesprächspartner als Rassisten, Ökoterroristen, Hilfskoch, oder Islamisten zu identifizieren. Dies beschleunige Puls, Stoffwechsel, Atmung und damit auch den C02-Ausstoß der Beteiligten ganz erheblich.
Zur Demonstration legt Schmidt ein Gerät zur Messung seines C02-Ausstoßes an. Mit zwei Fingern tippt er vorsichtig unter einen Artikel zum Thema Gewürznelken: „Ein wunderbar arabisches Gewürz. Darf auf keinem Wintermarkt fehlen.“
schon bald treten die Gewürznelken in den Hintergrund
Schnell trudeln die ersten Antworten ein – und schon bald treten die Gewürznelken in den Hintergrund. Kritisiert wird eher der geistige und körperliche Zustand Schmidts´ Mutter, auch deren Sexualverhalten wird angesprochen. Zu Beginn schreibt der Akademiker noch zögernd, doch schon bald hämmern die Zeigefinger des Professors auf die Tastatur. Ein finaler hieb auf die Return-Taste – dann hält er kurz inne, betrachtet den Bildschirm und reibt sich das Kinn. „Hah!“, ruft er aus, schlägt sich mehrfach gegen die Stirn und schreibt eine weitere Replik. Die Ausschläge seines Co2-Gerätes steigen von Minute zu Minute. Der Wissenschaftler geht ganz in seiner Forschung auf.
Inwieweit die Studie Eingang in die Klimapolitik der Regierung finden wird, ist unklar. Vor allem führende Hersteller von Herzmitteln kritisieren die Ergebnisse scharf. Aufgrund des Altersdurchschnittes des Parlamentes ist deren Einfluss auf die Politik traditionell hoch.
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