Studie belegt gigantische Schiedsrichter-Verschwörung gegen Ihren Verein

Bonn / Kleingießenbrück – Echten Fans war es schon immer klar: Ihr Verein ist Opfer einer Verschwörung. Alle sind beteiligt. Die Schiedsrichter, der Bundeskanzler, die pampige Verkäuferin beim Edeka letzten Dienstag.
Und warum? Weil sie alle wissen: Unter normalen Umständen ist Ihr Verein unschlagbar. Weil er der Beste ist. Schon immer war – und Sie Teil von etwas Großem.

Dieses Gefühl in der Gallengegend wird nun endlich durch die Studie des Kleingießenbrückener Gesangvereins „1892 Die Spatzen“ wissenschaftlich untermauert.

Heribert Launert, der Sprecher des Vereins: „Es ist absolut klar, das unser FC von ausnahmslos allen Schiedsrichtern benachteiligt wird. Ausnahme ist allerhöchstens der Schwalben Uwe, aber der wohnt ja auch nur ein paar Meter vom Sportheim entfernt. Der hat immer fair gepfiffen.“

Es geht immer nur gegen den FC!

Heribert Launert

Etliche Ordner stapeln sich inzwischen bei Launert. In mühsamer Kleinarbeit haben die Mitglieder des Vereins sämtliche Schiedsrichterentscheidungen der laufenden Saison zusammen getragen, ausgewertet und sortiert. Und eins fällt dabei überdeutlich auf:
„Es geht immer nur gegen den FC!“
So wurden von durchschnittlich 104 Schiedsrichterentscheidungen pro Spiel 98 % aller unfairen gegen den Verein getroffen.

An einer Klippe. Eine Frau tritt mit dem Fuß nach einen Mann. Es sieht aus, als würde sie ihn von der Klippe kicken.
Typische Diskussion in der Kreisklasse 


„Das der Ketten Oli manchmal ein bisschen zu energisch in den Zweikampf geht, das wissen wir ja alle. Ich mein, wir spielen hier ja auch keinen dynamischen Ausdruckstanz oder so was. Die gelbe Karte im September war schon in Ordnung. Auch wenn der Fuß ja eigentlich noch deutlich am Unterschenkel dran war. Aber ansonsten?“

Man traue sich bei den Spielen schon gar nichts mehr zu sagen, so lächerlich, so offensichtlich sei das Ganze.
„Und es hat ja auch gar keinen Zweck, was zu sagen. Erst vor zwei Wochen hat unser Kassier dem Linienrichter aus nicht mal drei Zentimetern ins Ohr gebrüllt, dass er wohl aus dem Blindeninstitut ausgerissen ist. Aber gab es darauf eine Reaktion? Nein! Null. So geht man doch nicht mit Kunden um!“

Und wenn dann doch mal ein Zuschauer, trotz aller Disziplin, trotz allen Zusammenreißens, trotz all des Ärgers, wenn der einfach nicht mehr könne und eine minimale Drohung rufe, dann sei gleich wieder ein riesen Trara.

„Ehrlich. So macht Fußball keinen Spaß mehr“, so Launert.


Titelbild: Alexa auf Pixabay / Pixabay Inhaltslizenz
Bild im Text: plicka auf Pixabay / Pixabay Inhaltslizenz