Berlin – Letzte Woche machten Prominente mit der Videoaktion: „#allesdichtmachen“ auf die Gefahren durch geschlossene Theater aufmerksam.
Die Warnung: Wenn wir nicht schnell handeln, werden mitten in Europa massenweise Seelen verhungern.
Eine vom Magazin filterSystem32 in Auftrag gegebene Studie des Institutes obviousResearch kommt jetzt zu einem überraschenden Ergebnis.

Sprecher Franz Unterlechner erklärt: „Bereits zu Beginn der Studie fiel auf, dass es relativ einfach ist, Menschen mit verhungerter Seele zu finden. Bei Erstickten war das deutlich schwieriger.“

Das Design der Studie hätte deshalb angepasst werden müssen. Unterlechner: „Statt mit Erstickten haben wir mit Leuten geredet, die sehr schlecht Luft bekommen.“

Das Ergebnis sei dennoch eindeutig. Eine verhungerte Seele ist demnach nicht annähernd so schmerzhaft, wie zum Beispiel dreißig Atemzüge pro Minute.

zwei alte Schlappen
Steht symbolisch für den Kampf gegen die Auswüchse des Kapitalismus: alter Schlappen

„Tatsächlich merken viele Menschen mit verhungerter Seele gar nichts. Sie glauben etwa, dass die fünftzigste Aufführung des Siegfrieds, der in der hochkreativen Neuinszenierung dieses Mal möglicherweise Schlappen und einen bunten Filzhut trägt, um vielleicht die Folgen des Kapitalismus anzuprangern, ihrer Seele Nahrung gäbe“, so Unterlechner.


Titelbild: Willfried Wende / Pixabay / CC0
Bild Schlappen: Auroracavendish / Pixabay / CC0