Kleinschüttling – Lebkuchen, Weihnachtssterne, Tannenbäume – all das gab es früher nur um die Weihnachtstage. Seit Jahren wird diese einst so stille Zeit jedoch durch die Industrie künstlich in die Breite gequetscht.

„Früher hat man sich ja schon über Weihnachtsartikel im September geärgert. Was waren wir naiv!“, sagt Dieter Novak, der Vorsitzende des „1. Weihnachtsverein Kleinschüttling“.

„Das es eines Tages schlimmer kommen könnte, dass der Verkauf schon im August oder gar Juli starten könnte – das haben wir befürchtet. Aber ein Verkaufsstart, 358 Tage vor Weihnachten – Wahnsinn. Einfach Wahnsinn.“

Penibel sammelt Novak seit Tagen die schlimmsten Ausrutscher.
„Drei Häuser weiter, bei der Frau Grothe, da steht ein ganzes Rentier mit Beleuchtung im Garten rum. Ende Dezember! Oder beim Schüttler. Lauter Lichter hat der an seiner alten windschiefen Fichte.“

Eine Katze
Juckt das alles nicht: Katze

Doch nicht nur in seiner Nachbarschaft, auch im Einzelhandel geht Novak auf Spurensuche. Auf seinem Tablet zeigt er die Ergebnisse.

„Im Aldi hatten sie glatt ein ganzes Regal und im Rewe haben sie zusätzlich auch noch alles reduziert. Als könnten sie es gar nicht erwarten, alles rauszuhauen.“

Traurig schüttel Novak den Kopf. Aufgeben will er nicht. Aber die Hoffnung schwindet.


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