15.12.2017
Essen – Nur die wenigsten können sich der festlichen Stimmung komplett entziehen. Selbst Hassbotschaften tragen, rund um die „Stille Zeit“, zunehmend den Geist der Weihnacht in sich. Auch im Rathaus Unerbraulach kann man das bestätigen. In dem Ort am Niederrhein führte jüngst ein neues Zeitfenster der Ortsampel zu lebhafter Kritik aus der Bevölkerung.
„Anfang November kamen die Beschwerden alle noch ganz klassisch per E-Mail oder als Kommentar in den Sozialen Netzwerken“, sagt der Kämmerer Holger Schmidt. „Seit ersten Advent dann vermehrt auch per Post.“
Viele Kritiker nehmen sich also vor Weihnachten mehr Zeit für ihre Botschaften, bedeutet ein handschriftlicher Brief doch deutlich mehr Aufwand als eine hastig dahin gepatze E-Mail.
„Einige haben sich sogar die Mühe gemacht, die Privatadressen unserer Mitarbeiter herauszufinden, selbst die Standesbeamtin bekam einen Brief nach Hause, auch wenn sie eher wenig mit der Ampelschaltung zu tun hat.“
Man freue sich aber über das rege Interesse an der lokalen Ampelphase. Nicht zuletzt dank der Schulung im Rahmen der „Qualitätsoffensive Vision Unterbraulach 2020“ sehe man Botschaften aus der Bevölkerung grundsätzlich positiv.
„Wir sind schließlich Dienstleister und nehmen Kritik stets als Verbesserungsvorschlag war“, liest Schmidt vor.
Und die Zahl der Verbesserungsvorschlag ist hoch. Wahllos zieht Schmidt ein Schreiben aus dem Stapel auf seinem Schreibtisch. Unter der Anrede („dummdreister Schweinehund“) , den üblichen Floskeln („mit einem Hammer“) und dem eigentlichen Anliegen („zwei Minuten 23!!!!“) schwingt doch zwischen den Zeilen auch unverkennbar weihnachtliches („ausquetschen wie eine Orange“)
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