Berlin / Hannover – Wo Europa noch zögert, gehen die russischen Autokorsos schon vorweg. Bereits von Anfang an wird dort komplett auf russische Technik verzichtet. Beobachter sehen darin ein klares Zeichen gegen den russischen Angriffskrieg.
„Das ist schon beeindruckend“, sagt Anwohner Sergej Komarow, der den Autokorso am Sonntag in Hannover beobachtet hat.
„Kein Vortex, kein UAZ kein Moskwitsch. Stattdessen überall BMW, Audi und VW. Diese massive Solidaritätsbekundung mit unseren europäischen Produkten hat mich sehr bewegt.“
Das manche die russischen Flaggen an den Fahrzeugen anders interpretieren könnten, lässt Komarow nicht gelten. „Die Leute tragen ja die Flaggen nicht selber. Sie lassen sie von deutschen Fahrzeugen transportieren. Das ist doch höchst allegorisch. Die Aussage ist klar: Wir kommen nur dank euch voran.“ Komarow überlegt. Dann fügt er hinzu: „Und wollen nicht zu Fuß gehen.“
Auch gäbe es für einen wahren Patrioten ja gar keinen Grund, auf russische Autos zu verzichten.
„Nur, weil es hier und da ein wenig wackelt oder zieht? Welcher echte Nationalist würde denn wegen solcher Kleinigkeiten freiwillig auf die Produkte des Vaterlandes verzichten?“, fragt Komarow.
Umso beschämender sei es, dass Europa seinerseits eben nicht auf russische Produkte verzichtet, sondern weiterhin Öl und Gas importiere und damit den Krieg gegen die Ukraine indirekt finanziere, so Komarow.
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