Zwischestand in Luhansk – „Nur vom Wahlhelfer auszufüllen“ führt knapp vor „Bitte, was immer sie wollen“

Luhansk – Die Referenden in den russisch besetzten Gebiete sind angelaufen. Am Montag veröffentlichte die russische Abteilung für Walinterpretationen erste Ergebnisse – und die erstaunen.

Die Sprecherin der Abteilung, Galina Antonow: „Es zeigt sich ein hochspannendes Kopf an Kopf Rennen. In einer echten demokratischen Abstimmung ist dies auch zu erwarten. Nicht wie im Westen, wo etwa in Deutschland Kanzler Scholz seit über 20 Jahren stets mit ganz genau 95 % der Stimmen gewinnt.“

Derzeit führend sei „Nur vom Wahlhelfer auszufüllen“ mit 78 % aber dicht gefolgt, mit 73 % der Stimmen, läge „Bitte, was immer Sie wollen!“. Ein wenig abgeschlagen dann schon, mit derzeit 57,342 % aller Stimmen, folgt „50 Gramm Butter, 100 Gramm Mehl“.

„Man sieht an den Ergebnissen deutlich, wie divers die demokratische Abstimmung in den russischen Westgebieten ist“, erklärt Antonow. „Wie nah am Menschen und ihren alltäglichen Problemen und auch, wie flexibel in der finalen Interpretation durch die Wahlbehörden.“

Bonus für Abgabe von mehr als einer Stimme geplant

Abgesehen vom eigentlichen Ergebnis der Wahl, habe das Abstimmungsverhalten auch noch ganz praktische Auswirkungen. So könne man anhand des individuellen Abstimmungsverhaltens ganz leicht ermitteln, wer dem Vaterland zukünftig im Schützengraben dienen werde, und wer „vielleicht ein wenig weiter hinten.“
Antonow: „Wer mehr als die geforderte eine Stimme abgibt, kann sogar in einem Büro landen. Aufgrund unserer Transparenzoffensive werden wir dies allen Wählern vor der Wahl ausführlich erklären.“

Stand jetzt, sollen die amtlichen Endergebnisse am 27. September verkündet werden.
„Wir sind uns aber sicher, dass wir den Plan übererfüllen und die Wahllokale deshalb schon in fünf Minuten schließen können“, so Antonow.