Schlamperei beim Bundeskriminalamt? Nach falschen Datenbankeiträgen auch noch Praktikant verschwunden

07.09.2017

Berlin – Im Zuge des G20 Gipfels in Hamburg wurde 32 Journalisten die Akkreditierung entzogen. In zumindest vier Fällen auf Basis fehlerhafter und zum Teil wohl unrechtmäßiger Einträge in die Datenbank des Bundeskriminalamtes (BKA). In einer ersten Stellungnahme entschuldigte sich das BKA dann auch und versprach, wie jetzt Sprecher Wolfgang Semmel betonte: „Schonungslose Aufklärung“. Durch den derzeitigen Personalmangel könnte sich die Aufarbeitung jedoch verzögern, denn von einem hochrangingen Praktikanten fehle seit Stunden jede Spur.

Auf einer stilisierten Tastatur steht Recht und Unrecht
Spezielle Tastaturen sollen den Mitarbeitern des BKA bei der Bearbeitung helfen

Semmel dazu: „Weder im Keller, noch auf dem Dachboden oder im Schrank ist der … ist die Person auffindbar. Krank ist er nicht, der Kerl, heute Früh hat er noch Kaffee gemacht.“

Indes rätseln Experten weiter, wie es zu den fehlerhaften Einträgen kommen konnte. In der Datenbank des BKA finden sich Einträge zu ungefähr 109.000 Personen. Regelmäßig müssen Einträge ausgetauscht, überarbeitet und Neue angelegt werden, etwa, wenn Luise-Sarah Müller aus der 5b aussagt, Frederig (sic) Kolb hätte über Sebastian Borke gesagt, dieser sei „ein linker Stinker“. Eine mühselige Arbeit.

„Neue Daten kommen jeden Montag“, erklärt Semmel, „oben links steht immer, wo sie einsortiert werden sollen und ob was anderes dafür raus kommt. Auf diese Weise wird sorgfältig Datum für Datum abgearbeitet.“
Für diese Arbeit eigneten sich besonders neue Mitarbeiter da sie sich so optimal in die Struktur der Datenbanken einarbeiten könnten.
Auch bei der Aufklärung der fehlerhaften Datenbankeiträge könnten diese Mitarbeiter helfen.
„Wenn sie denn aufzufinden wären!“ ruft Semmel. Dann lauscht er ins Treppenhaus.


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