Kontroverse Studie – Kinder zu mehr Gefühlen fähig als Öl?

Nach dem Angriff auf die saudischen Ölquellen kochen die internationalen Emotionen hoch. Eine Studie des Institutes ObviousResearch Ltd. könnte nun noch zusätzlich Öl ins Feuer gießen: Laut den Ergebnissen sei das schwarze Gold zu weit weniger Gefühlen fähig, als bisher angenommen. Der Studienleiter spricht gar von: „unbelebter Materie aus den Knochen irgendwelcher Saurier“.

Was macht ein Lebewesen schützenswert? Warum halten wir etwa einen Hund für wertvoller als einen Kiesel, obwohl die meisten Steine sicherlich mehr Persönlichkeit aufweisen, als etwa ein Pudel? Ein Grund sind Emotionen. Mit einem fühlenden Lebewesen gehen wir anders um, mit einer Katze anders als zum Beispiel mit einem Küken.

Deshalb hat die nun veröffentlichte Studie solche Sprengkraft. Öl, so heißt es auf Seite 16: „ist eine, zwar aus organischen Stoffen entstandene, nichtsdestotrotz unbelebte Materie, überwiegend aus abgestorbenen Algen und Kleinstlebewesen.“ Diese hätten schon seit geraumer Zeit sämtliche Gefühle verloren. Bei Kindern hingegen sei dies anders.

Stimmt das, wäre es nichts weniger, als eine Zäsur.

Jürgen Geißelmaier, einer der leitenden Mitarbeiter der Studie: „Bisher werden Opfer unter Kindern, etwa bei versehentlichen Angriffen auf Schulen, nicht sonderlich beachtet. Natürlich fragt hier und da mal wer, ob das wirklich sein müsse. Mehr passiert aber nicht. Bei Angriffen auf Öl reagiert die Öffentlichkeit hingegen deutlich emotionaler.“ Die Menschen fühlten sich persönlich betroffen, schließlich pflegten die meisten in ihrem Alltag einen engen persönlichen Umgang mit Öl. Mit Kindern, noch dazu arabischen, hätten die Leute hingegen weniger zu tun.

„Für viele sind das nur lärmende Störungen im Zug oder Restaurant. Ganz anders Öl, das einen wärmt, das eigene Auto mit Energie versorgt und das alles, ohne Gegenleistungen, wie etwa ein Smartphone, zu verlangen.

Kein Wunder also, dass bei internationalen Konflikten Öl traditionell einen weit höheren Stellenwert einnähme, als Kinder, erklärt Geißelmaier. Ob die Studie das ändern werde, müsse sich nun zeigen.

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