Münster – Liegengebliebene oder schlichtweg vergessene Ostereier sind schon immer ein Problem für die Kommunen. Aus den nicht gefundenen Eiern schlüpfen im Laufe der kommenden Tage massenhaft und unkontrolliert Osterhasen – ein Anblick, den viele Bürgermeister ihren Wählern nach den Feiertagen gern ersparen möchten.   

Die übliche Vorgehensweise, die frisch geschlüpften Babyhasen in Säcke verpacken und in nahen Gewässern versenken, gerät jedoch zunehmend in die Kritik.
„Auch aus Umweltschutzgründen, Stichwort: Überdüngung“, erklärt Stefan Schröder, der Veterinär des Landkreises Unterbraulach. Außerdem habe es zuweilen unerwünschte Bilder gegeben. Manchmal seien die Säcke nicht sofort untergegangen, ein paar Mal seien so Säcke mit noch zappelnden Häschen an Kindergärten vorbeigeschwommen. Sowas müsse man vermeiden, da die Kinder sonst einen negativen Eindruck von der Tierindustrie entwickeln könnten.

Papierfetzen

geschredderte Küken (Symbolbild)

„Deshalb haben wir eine Methode gesucht, bei der Ökologie und Ökonomie Hand in Hand gehen“, so Schröder. Bei der Geflügelindustrie sei man schließlich fündig geworden. Dort werden jedes Jahr allein in Deutschland über 50 Millionen männliche Küken, sogenannte Eintagsküken, kurz nach dem Schlüpfen eschreddert.
„Was läge da näher, als die paar Häschen auch noch mit rein zu schütten?“, erklärt Schröder die Methode. Auf diese Weise sei auch dem Tierschutzgesetz genüge getan. „Wir können in Deutschland stolz auf unser Tierschutzgesetz sein. Keinem Tier darf Leid oder Schmerz angetan werden. Ohne Ausnahme. Es sei denn, es gibt dafür einen vernünftigen Grund, wie etwa Geld. Ich mein, wir sind ja schließlich nicht solche Barbaren wie die Chinesen, die sogar süße kleine Hunde schlachten und essen.“


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