München – Die gezielten Provokationen gegenüber Victor Orban reißen nicht ab. Konnte München gerade noch daran gehindert werden, sein Stadion in den Regenbogenfarben zu beleuchten, folgt nun bereits der nächste Affront.
„Bilder vom gestrigen Spieltag zeigen eindeutig, dass mehrere europäische Länder auch Frauen ins Stadion lassen“, so Tamas Szabo, Sprecher der Fidesz-Partei für sportlichen Anachronismus. Dies sei eine gezielte Beleidigung des nationalkonservativen Politikers Orban.
„Wir fragen uns ernsthaft, wie weit Europa es noch treiben will“, fragt Szabo. Es sei schließlich allgemein bekannt, dass Frauen um diese Uhrzeit bei den Kindern zu sein hätten.
„Wer passt denn auf die Kinder auf, während diese sogenannten Mütter sich zwischen all den Männern verlustieren? So einer Werbung für Rabenmütter werden wir entschieden entgegentreten.“
Gerade von Deutschland hätte man politische Neutralität erwartet. „Zuerst lassen sie Frauen ins Stadion – und was kommt als nächstes? Stehen sie wieder mit dem Panzer vor Budapest? Wir machen uns da ernsthafte Sorgen.“
Gleichzeitig sei man auch enttäuscht. Man habe Deutschland damals schließlich nicht darum gebeten, der Uefa beizutreten.
„Wenn Deutschland sich dann im Nachhinein dafür entscheidet, die Werte der Uefa mit Füßen zu treten, steht es ihnen selbstverständlich jederzeit frei, den Verband zu verlassen“, so Szabo.
Die Uefa betonte in einem ersten Statement, dass man sich nicht in tagespolitische Fragen einmischen möchte. Ein Vorschlag sei es deshalb, Frauen nur zu den Nachmittagsspielen zuzulassen.
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Bild im Text: Sabrina Eickhoff / Pixabay / CC0