30.09.2017

Obergroßdillingen – Seit dem Jahr 2000 siedeln sich, aus dem Osten kommend, wieder Wölfe in Deutschland an. Inzwischen ist von bundesweit 70 Rudeln oder Paaren die Rede. Was von vielen naturverbundenen Großstädtern begrüßt wird, ist für das Landvolk vor allem mit diffusen Ängsten verbunden. Tatsächlich liest man immer mal wieder von Angriffen auf Schafe oder auch, dass sich einzelne Wölfe bis in die Dörfer vorwagen, scheinbar ganz ohne Scheu. Angriffe auf Menschen gab es allerdings keine und die Leute in den Städten halten das auch für unwahrscheinlich.

Dennoch heißt es bei der Jagdgenossenschaft Obergroßdillingen: „Vorbeugen“. Deshalb sollen besonders sensible Bereiche besser geschützt werden. So wie das Flurstück 253/2, im Umland auch bekannt als die Schnaxelwiese. Gleich drei Hochsitze sollen das Wiesenstück in Zukunft vor Angriffen durch den Wolf schützen.

Ein Hochsitz

Gut getarnt wacht ein Hochsitz über die Schnaxelwiese

Herbert Gruber, von der Jagdgenossenschaft erklärt: „Das Flurstück 253/2 liegt in einem besonders romantischen Teil der Gemeinde. Von der Wiese aus hat man eine schöne Aussicht über das ganze Tal, auf drei Seiten steht ein blickdichter Wald, daneben ein kleiner See mit Schwänen. Durch eine meterologisch recht eigensinnige Föneinwirkung ist es auf dem Flurstück 253/2 außerdem spätabends und in der Nacht immer einige Grad wärmer als in der Umgebung. Dieses milde Microklima wirkt sich auf das Pflanzenwachstum, besonders deren mooshaften Anteil, aus, weshalb der Boden an vielen Stellen flauschig weich ist.“

Aufgrund dessen ließe sich nicht ausschließen, dass sich hin und wieder Personen auf dem Flurstück bewegten. Durch die drei, bestens getarnten, Hochsitze könne man einerseits „jeden Zentimeter“ der Wiese einsehen, andererseits aber auch, sich verborgen halten um eventuell anwesende Personen nicht nervös zu machen.

„Sie sollen sich ganz entspannen und gehen lassen,“ hofft Gruber.


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