Pjöngjang / München – Nordkorea gilt intern als das sicherste Land der Erde. Laut offiziellen Statistiken gab es in den letzte 213 Jahren kein einziges Verbrechen. Grund sei Wohlstand, Bildung und vor allem die Sicherheit der Bevölkerung, sagt Ming-Lei Den, ein hochrangiger Diplomat des abgeschotteten Landes. „Nur in einem Klima der Sicherheit kann Freiheit existieren. Je mehr Sicherheit, desto mehr Freiheit für den Einzelnen. Wir sehen das ganz genauso wie unsere Kollegen in Bayern.“
Dort war am Dienstag das neue Polizeiaufgabengesetz im Landtag beschlossen worden. Ziel des Gesetzes ist der Schutz des Lebens und der Freiheit. Kritiker werfen der CSU vor, Bayern sei bereits sehr sicher und ein Beschneiden der Bürgerrechte daher unnötig, ja gefährlich.
Ming Lei-Den: „Stillstand heißt Rückschritt. Herr Herrmann hat vollkommen recht. Die Kritiker eines Gesetzes sind stets von Lügenpropaganda beeinflusste Agitatoren. Das beweist sich schon dadurch, dass die Regierung immer Recht hat und ein Widerwort daher natürlich Lüge ist.“
In Nordkorea habe man, der besseren Übersicht wegen, die Bürger bereits vor Jahrzehnten in „Genossen“, „schwankende Personen“ und „feindlich gesinnte Personen“ eingeteilt. Zwar kenne Bayern ein ähnliches System (CSU-Mitglieder und Nichtmitglieder, FILTERSYSTEM32 berichtete) aber die Konsequenzen für die Feinde des Staates seien noch nicht gut ausgearbeitet. Terroristen seien ja nicht die einzige Bedrohung, vor der man Menschen schützen müsste. Wer etwa bei der Steuererklärung die Kilometerangabe zum Arbeitsplatz ordentlich aufrunde, der zahle weniger Steuern und gefährde damit Menschenleben, weil für Krankenhäuser weniger Geld da sei. Auch die bayerische Definition des Wortes „Freiheit“ verharre noch in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Unter anderem dabei wolle man jetzt helfen.
„Auch wir waren ja einst ein Bauerstaat und verstehen unsere Freunde in Bayern deshalb vielleicht besonders gut“, so Ming-Lei Den.
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