Hinten wird die Ente fat – Beratungsbedarf der Behörden weiter steigend

Berlin – Immer häufiger suchen deutsche Behörden Unterstützung bei Unternehmensberatern. So trägt eine kürzlich vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebene Studie den Titel: „Der Weg ist das aim – warum es sinnvoll ist, auf der Strecke zu bleiben.“ Das Bundeskanzleramt ließ sich zum Thema: „Hinten wird die Ente fat – Innovationen zur Teilhabe parlamentarischer Hinterbänkler“ beraten und das Verteidigungsministerium zu: „Above ist noch keine geblieben – deutsche Drohnen im dynamischen Wachstumsfeld internationaler Konflikte“
Apropos Verteidigungsministerium – dort scheint der Beratungsbedarf besonders hoch zu sein. Allein für die nächsten vier Jahre ist hier ein Budget von 208 Millionen Euro eingeplant.

Grund dafür ist laut John Maier-Smith vom Beratungsunternehmen McKinsey vor allem, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Im Hinblick auf die Kosten warnt Maier-Smith vor Hysterie: „Qualität hat nunmal ihren Preis“, sagt er. „Hinterher ist man immer klüger. Das wird zum Beispiel beim Desaster rund ums G36 deutlich.“
Die Bundeswehr hatte bei ihrem Standardgewehr erst nach über einem Jahrzehnt einen gravierenden Mangel erkannt: Bei hohen Umgebungstemperaturen oder Hitzeentwicklung aufgrund hoher Schussfrequenz ist es kaum möglich, mit der Waffe zu treffen.

Der Entscheidende Faktor bei Gewehren überrascht jeden

„Wir hatten Jahre zuvor bereits für die Schweiz eine Untersuchung zum Thema G36 erstellt und die Ergebnisse damals waren eindeutig. Nicht die Hitze ist ausschlaggebend, viel gravierender ist ein ganz anderer Faktor: Entfernung. Schon bei 500 Metern Entfernung zum Ziel traf tatsächlich kein einziger Schuss mehr, vollkommen egal, wie heiß oder kalt die Waffe ist. Die damalige Untersuchung: „Close vorbei ist auch daneben“ ließ sich mit einem Drittel der Kosten realisieren, welche jetzt durch den Kauf von Millionen Gewehre verursacht wurde.”
Würde man öfter von diesen Erfolgsgeschichten hören, ist Maier-Smith sich sicher, wäre auch die Akzeptanz in der Bevölkerung höher.
„Wer rechnen kann,“ sagt er, ist glatt im Vorteil.


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