München – Das Münchner Damenbad Coriumare wehrt sich gegen den Vorwurf des Datenmissbrauchs. Man habe zu keiner Zeit Daten einzelner Individuen missbräuchlich benutzt. Bei versteckten Videoaufnahmen, etwa in der Dusche, habe man stets darauf geachtet, nur Gruppen zu filmen. 

„Bei sehr vielen nackten Personen im Bild ist die individuelle Zuschreibung bestimmter Attribute kaum noch möglich“, erklärt Mike Eichelberger, der Hausmeister der Anlage. Dadurch sei man konform mit den geltenden Datenschutzgesetzen.
„Datenschutz wird bei uns groß geschrieben“, so der 48-jährige. Die gespeicherten Daten seien auf der Festplatte stets verschlüsselt worden. „Ich hab den Ordner von ‚Neuer Ordner‘ in ‚Langweilige Anträge‘ unbenannt. Da schaut dann keiner nach“, erklärt Eichelberger den datenschutzrechtlichen Kniff.
Auch sei es bei der filmischen Datenerhebung zu keiner Zeit um sensible Daten wie Bonität, Religion, Wahlverhalten oder Namen gegangen. Einzig das Alter hätte bei der Auswertung eine gewisse Rolle gespielt. „Aber auch da, ich betone das noch einmal: Vollkommen anonym, ohne, dass ein Personenbezug herstellbar wäre. Deshalb finde ich die nun geäußerten Empörung umso erstaunlicher.“  

Die Ursache dieser Empörung sieht Eichelberger in der gesteigerten Sensibilität aufgrund des kürzlichen Datenskandals bei Facebook und der Post (FILTERSYSTEM32 berichtete). Dabei könne im Fall des Damenbades Coriumare von geschäftsmäßiger Weitergabe der Daten keine Rede sein. Die Aufnahmen würden nicht kommerziell verwertet, sondern einzig im engeren Bekanntenkreis weitergegeben. „Allesamt honorige Herren die sicherlich kein Schindluder mit den Daten treiben werden. Meine Philosophy ist es, mich zu allererst um die Menschen zu kümmern und die Welt zu einem besseren Ort zu machen“, zitiert Eichelberger Zuckerberg.


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