Moskau – Ein Wunder? Nach dem erneuten Beschuss von Spielplätzen und anderen protomilitärischen Einrichtungen ist auf der Kirchturmspitze von Patriarch Kyrills Heimatkriche ein rießiger Haufen brauner Masse aufgeklatscht.
„Er fiel direkt vom Himmel!“, sagt der Geistliche Anatoly Komarow. „Direkt! Ich hatte aber vorher auch drei Tage lang für unseren heiligen Präsidenten gebetet. Ein Zeichen!“
Ersten spirituellen Untersuchungen nach, sei es augenscheinlich ein sehr heiliger Haufen, der dort nun friedlich vor sich hin dampfe. Man spüre förmlich die warme Aura der Macht.
„Ich mein, kommen Sie doch nur mal näher“, sagt Komarow, atmet tief ein – bricht dann aber dezent würgend ab. „Die Tränen treibt es mir ins Gesicht“, hustet er.
„Zugegegeben, in den Kirchenbüchern findet sich vergleichbares. Etwa der ‚Defäkatio Immenso‘ von 1099, nach der blutigen Eroberung Jerusalems. Oder auch der ‚Cacare enormis‘ vom 27. Dezember 1636, zur Hochzeit des Dreißigjährigen Krieges. Aber ein solches Wunder zu Lebzeiten und mit eigenen Augen zu sehen, das ist schon was ganz besonderes.“
Man sei besonders Stolz, dass offensichtlich die Predigten des Patriachen Kyrill zur heiligen Spezialoperation in der Ukraine bei „allerhöchsten Stellen“ Gehör fänden.
„Da schauen sie jetzt, diese Möchtegernprediger aus Rom“, so Komarow.